2017 - F,I,SV,TA,HS,J3 » 23.Juli - 8.Oktober Frankreich / Italien / Griechenland
14.9.2017 Patras -> Korinth 67.73sm
Von Patras nach Korinth sind es ca 65sm.
Wind ist angesagt mit 10kt ABER erst ab 18 Uhr. Tagsüber und Freitag frühmorgens nichts.
Was tun ?
Ich beschliesse wieder einen Nachttörn zu segeln.
Um 18 Uhr war ich bereit zum Ablegen. Da kommen 2 Segler rein. Der Aushilfs(?) Hafenmeister ist nicht gut zu Fuss und so helfe ich ihm die beiden Ankömmlinge entgegenzunehmen.
Der Erste kein Problem, der 2. hat bei Rückwärtsfahren grad ein paar Böen erwischt, so muss er dies ein paar mal probieren. Ein Nachbar ist nun auch da un er übernimmt meine Rolle.
Wie er drin ist lege ich los.
Raus mit Motor ca 100m aus dem Hafen und die Genua raus und Motor aus. Und schon läufts prima Richtung Osten der Brücke entgegen.
Die Brücke verbindet Peloponnisos mit dem Festland. Es ist eine Seilbrücke mit 5 riesigen Pfeilern. Die Brücke wurde 2004 fertiggestellt und hat eine Länge von 2.2km und die 3 Durchfahtsöffnungen sind zwischen 25-45m hoch
Unter der Brücke kann es 2 kt Strom geben, da die Insel und das Festland hier sehr nahe beieinander liegen.
Da es westlichen Wind hat ist der Strom aber zu meinen Gunsten.
Ich rufe 2sm vor der Brücke Rion Trafic auf Kanal 14 auf. Er antwortet prompt und fragt nach der Länge, der Höhe und der Flagge.
Die Rückantwort kommt zwischen dem ersten und 2. Pfeiler von der Peloponnisos Seite aus durch, den Pfeile gut freihalten und ich solle mich 0.5sm vor der Brücke nochmals melden.
Tat ich dann und er sag "ok pass the bridge" und ich solle nach der Brücke noch auf Kanal 14 bleiben.
Ziemlich in der Mitte erwische ich die Durchfahrt, ja der Strom ist deutlich an den Pfeilen zu sehen. Man merkt auch wie er mich versetzt.
Schon vor der Brücke habe ich gesehen dass dahinter Fähren verkehren (für was auch die Brücke ist doch breit).
Wie ich unter der Brücke bin kommt eine von der Inselseite aus dem Hafen und eine andere vom Festland ist in Sicht.
Ich muss der Brücke lang Richtung Festland segeln und die herkommende Fähre passieren lassen.
Nachher gehts wieder auf Kurs, den ich so bestimmt habe dass ich eventuellen Grossschiffen nicht in die Quere komme, also einigermassen an Peloponisos entlang so 1-2sm vom Ufer. Der Golf von Korinth ist an der engsten Stelle ca 10sm breit.
Dann geht die Sonne unter, wieder ein anderes Schauspiel, diesmal Sonnenuntergang durch die Brücke.
Dann das Abendrot noch eine Weile und dann wird es finster, abgesehen von den Lichterketten dem Land entlang, die in der Nacht sehr nah zu sein scheinen.
Bei den Landspitzen bin ich dann auch mal nur 0.5sm vom Lnd entfernt, in den Buchten bis 5sm.
Ich segle immer und es läuft immer gut. Teilweise kommt der Wind mehr von Stb manchmal mehr von Bbd aber immer achterlich.
So muss ich dann und wann hin und her halsen und den Kurs etwas korrigieren, dies einige Male.
Ich vertreibe mir die Zeit mit beobachten und etwas lernen.
Paar mal tauchen (zuerst nur mit Fernglas sichtbar) Lichter im Golf auf. Das muss man dann im Auge behalten und bestimmen können, was es ist, (sicher ein Schiff), dann wohin es fährt, also welchen Kurs es hat.
Das kann recht spannend sein wenn das Schiff eine Kurfe fährt.
Beispiel: man sieht 4 Lichter (unten links grün, rechts rot, in der Mitte auf einiger Höhe ein weisses und darüber nochmaal ein weisses.
Das muss man sehr genau ansehen und beobachten, denn dies ist ein Schiff mit über 50m Länge das genau auf einem zukommt.
Immer (muss ja) sehe ich nach einiger Zeit dann die beiden weissen Licher sich verschieben, das untere nach links, das ober rechts. Zudem ist dann plötzlich das grüne Seitenlicht nicht mehr sichtbar.
Dies bedeutet dass der Entgegenkommende mir meine Bbd Seite (Links) zeigt, dh wir werden und Bbd (links) kreuzen.
Mit der Zeit sieht man dann meistens auch die Lichter der Räume im Aufbau sowie im Ruderhaus. Manchmal sind die Schiffe aber hell und rundum erleuchtet mit Scheinwerfern. Da wird es manchmal schwierig die Navigationslichter auszumachen.
Die hell erleuchteten Schiffe sind meisten Brennstoff, Gas oder Chemietanker. Bei den Passagierschiffen sind die vielen Fenster belichtet - ein Lichtermeer.
Die ganze Nacht durch sind 4 grosse entgegengekommen, keines hat mich überholt, nur im Morgengrauen kam dann ein unter 50m langes von hinten das aber bald einen anderen Kurs einschlug.
Wie ich etwas über 2/3 der Wegstrecke am Kap Xilokastro bin, es ist zwischen 02:00 und 03:00 fällt der Wind zusammen - aus die Maus.
Ok Genua rein und weiter mit Motor.
Meine Berechnung scheint aufzugehen. Ich hatte ca 15 Std gerechnet das dann zu der Ankunft ca 09:00 führen wird.
Wie ich zum letzen Stück, den kleinen Golf vor Korinth komme graut der Morgen. Morgenrot kommt aauf und dann Sonnenaufgang. Diesmal kommt sie hinter einem Berg hervor und taucht zuerst die gegenüberliegenden Berge, dann die Dörfer ins Licht.
Auf dem Meer kommt sie zuletzt an. Es ist aber noch kühl (die ganze Nacht bis minimum 22°) doch es geht rasch und ich kann wieder kurzes Hosenwetter geniessen.
Ich komme direkt auf die Hafenmauer zu, eine Biegung links, geradeaus durch den leeren komerziellen Hafen und rein in den Fischerhafen.
Rechts ein paar Schwimmstege mit Motorbooten, geradeaus hat es Tafeln an der Mauer (nur für Fischer) und links gibts einen Betonsteg raus an dem schon 2 Segler seitwärts liegen. Geradeaus und hinten dran - sooo easy.
Bei den Motorbooten hat es noch einen Segler, ein Däne. Die anderen beiden ein Engländer und Franzose, aber beide Schiffe scheinen nur zu liegen, nichs was auf Aktivität schliessen liesse and Deck.
Hier gibt es nur Wasser, das man mit langem Schlauch herführen muss. Strom nur die Lampen, keine Steckdosen.
Ich mache Alexandros ein Mail, das ich hier bin. Er schreibt zurück er wird mit seiner ywl zwischen 4 und 5 Uhr bei mir sein.
So mache ich zuerst ein Pfüüsli bis um 11 Uhr. Dann mache ich am Intermar Morgennetz mit (Konditionen sosolala) und schlafen nochmals.
Am Nachmittag räume ich etwas, esse was und höre dazu im Funk den Teilnehmern des Skandinavien CW Contests zu.
Die Zeit vergeht aber niemand kommt.
Dann ein Anruf, Alexandos fragt wo ich denn bin. Er sei im Hafen auf der anderen Kanalseite.
Na ja, ich erkläre im Hafen von Korint (der andere heisst anders). Und nach ca 15 Min treffen sie dann um ca 18 Uhr ein.
Ich zeige ihm kurz mein Shack und das Equipment. Dann gehen wir rüber zu einem Cafe und unterhalten uns bis 2 Std.
Ich hatte mein Einkaufszettel und Tasche mitgenommen und wie sie zurück sind, gehe ich die Einkaufszone rauf.
Ich muss den Supermark erfragen und erhalte dann alles inkl. frisches Gebäck beim Bäcker. In einem Grill Self Service noch ein halbes Poulet vom Grill mit Salat und ich bin verköstigt.
Zurück zum Schiff ist der Platz vor dem Hafen, auch die Fussgängerzone, voll mit Leuten. Aha auch hier wird Abends aufgewacht.
Viele junge am Hafen, ich höre einen Trompete spielen (mehr üben als spielen) einfach ein Ramba-Zamba. Das nimmt dann ab 24 Uhr langsam ab.
Doch auf der Aussenmole hat es ein paar die sind weit länger dort und sprechen recht laut.
Ich aber bin, noch oder wieder müde und schlafe - bis ca 5 Uhr (die Fischer sind dann aktiv).