Was lange währt...
so lange habe ich schon lange nicht mehr auf moderaten Wind gewartet.
Aber heute war es dann soweit. Es war mir schon etwas mulmig denn es zeigte am Morgen doch noch 15 kt an. Nun das ginge wenn da keine Wellen auf den Bug kommen. Der Wind jedoch aus östlicher Richtung also mit hoch am Wind müsste es gehen.
Hat mir am Vortag ein Däne den Tip gegeben ich solle auf der schwedischen Seite runtersegeln, da hätte es weniger Wellen.

Aus dem Hafen in Helsingör fast zeitgleich mit den Polen aus Gdansk die auch schon paar Tage warteten.
Dann rüber Richtung Helsingborg. Dann schon mal Genua raus und es ging sehr flott.
Dann kamen die Fähren (berüchtigte), Ich musste etwas ausweichen, dann schien der Weg frei, und dann kommt noch eine aus dem Hafen Helsingborg. Klar die sind schnell. Habe dann abgedreht und bin ihm entgegenfahren, anscheinend hat er schon was gekurft wegen mir. Auf gleicher Höhe beim Kreuzen hat er dann 3 Huptöne gegeben (mit der Hupe nicht mit dem Horn) - das fand ich geradezu richtig nett.

Dann gings weiter, eigentlich immer zwischen 5 und 6kt gelaufen (durchs Wasser).
Dann mal ein Rendezvous mit einem Schleppfischer, gut wenn man die Tabelle mit den Hupsignalen im Cockpit hat. Er hat mir mit 2 kurzen Huptönen signalisiert dass er seinen Kurs nach Bb ändert. Und so war es auch. Also Verständigung international und erst noch ohne Elektronik.
So gings dann weiter immer schön am Wind. Stellenweise hats dann schon Wellen gehabt die mich etwas nervten. Da hat auch immer wieder was geklopft - lange habe ich gebraucht bis ich es rausgefunden habe. Wenn das Schiff in eine Welle reinbrätscht dann schlägts die blauen Seile an den Seiten nach oben und beim zurückfallen knallen die an den Rumpf. Hat mich zuerst echt beunruhigt, dachte das Ruder oder die Welle hätten zu viel Spiel.

Im Norden von Kopenhagen dann bei der Fort Insel dann 2 Kreuzfahrer, eines davon wie die Sternschnuppe - mit den Sternen am Bug vorne - hallo grosser Bruder.

Dann am Windpark vor Kopenhagen vorbei, schön parallel zu denen. und dann müde aber zufrieden in Kastrup (unterhalb Kopenhagen) gelandet.

Der Platz den ich letztes mal hier hatte war leider besetzt. So bin ich in den Nord Teil gefahren und dort hatte es eine mir genehme Bucht. Leider kein Knochen da und ich musste alles selbst machen, bei Seitenwind von 12kt. Aber es ging. Konnte die Heckleinen nicht bei der Einfahrt belegen, bin dann mit einer langen Leine zuerst den Bug fixieren, dann nach hinten und die Bugleine gefiert. Dann konnte ich mit dem Bootshaken die Heckleinen gekreuzt belegen. Dann die Festmacher vorne mit den Dämpfern.
Hat halt ewas gedauert, aber habe es auch ruhig genommen, lieber überlegt und ruhig als hastig was machen und nachher muss man nochmals.

Der Hafenmeister in Kastrup hat schon gesehen dass ein Schweizer da ist, er werde die Schweizer Fahne morgen hissen. Ich find das eine nette Geste hier.

Dann ein kleines Vesper gemacht (Salami, Zopf und Käse). Dann meine Gotte Trudy angerufen und zum Geburtstag gratuliert. Die Karte die ich am Montag aus Helsingör abgeschickt habe ist anschienend gestern (!) schon bei ihr eingetroffen.