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die letzte Reise 2017

die Vorhersagen und wie es war

ade schönes Karystos

bei spiegelglattem Meer

bis zur Bucht raus

dann ging es los

mit Gross und Genua sehr gut

Dann wieder ein schöner

Sonnenuntergang, der

letzte dieser Reise auf See.

Frühmorgens kommt tatsächlich einer

Morgenröte die Venus schon oben

die Insel Khios frühmorgens

Sicht Richtung Türkei

und Lesbos schon in Sicht

immer mit gereffter Genua und Gross

07:10 die Sonne zeigt sich

07:11 schon mehr

07:12 ja nun ist sie da

jetzt sieht man Lesbos gut

nach ca 9 Uhr wird das Meer

richtig platt - ein Spiegel

und das geht ca 15 sm

bis nach Mitilini so

gut bin ich da...

fest vertäut für den Meltemi

und ein ausgeruhter Erich

und nachdem ich einkaufen war ... hmmm

2017 - F,I,SV,TA,HS,J3 » 23.Juli - 8.Oktober Frankreich / Italien / Griechenland

26./27.09.2017 Karystos (Euböa) -> Mytilini (Lesbos) 144.9sm

 Nun kommt der Bericht über die für dieses Jahr letzte Segel Reise.

In Karystos war es so schön, ich hätte länger liegen bleiben können. Könnte man nachholen, und dann einen Roller mieten (wie meine Franz.Nachbarn) und die Insel erkunden.
Doch ich habe immer das Wetter beobachtet, verglichen, gehört vom DWD und das sagt nichts Gutes voraus.
Ab Mittwoch Abend soll es Meltemi geben. Das Tief über dem Taurus (dreht sich links rum) und das Hoch über Russland (dreht sich rechts rum) sind dafür verantwortlich.
Der Meltemi ist ein (kann) überaus starker Wind der in der Ägäis von Norden her weht.
Vor dem Mittwoch soll es am Dienstag bis Mittwoch gegen Abend mässige Winde aus Nordwest geben.
Das ist das Signal für mich, entweder ich bleibe in Karystos, dann muss ich unter Umständen eine Woche liegen, oder ich fahre am Dienstag.
Ich habe mich für Dienstag entschieden.

So mache ich mich denn am Dienstag um 8 Uhr, die Franzosen Nachbarn schlafen noch, daran mich vorzubereiten.
Das Ablegen sollte keine Probleme bieten, es ist spiegelglatt.
Gegen 9 Uhr gehts dann ab. Alle Leinen gelöst, ziehe ich mich am Ankerseil rückwärts zum Anker. Dann kommt die Kette. Die kommt schön rauf.
Wie dann der Anker dran ist gehts einen Moment sehr schwer, ja der ist wirklich drin. Gut ist der Untergrund weich und der Anker löst sich.
Die Kette kam sauber rauf, den Anker musste ich paar mal eintauchen bis der Schlick und Sand aller weg war.
Dann den Anker nach vorne gebracht und mal auf Deck liegenlassen.
Dann steuere ich aus dem Hafen raus und stelle den Autopiloten ein.
Nun habe ich Zeit den Anker schön zu verstauen damit der wieder sauber rauszunehmen ist. Auch die Fender werden verstaut.
Dann muss ich aus der ganzen Bucht von Karystos raus mit Motor, sogar noch ein Stück mehr, bis ich etwas um die südliche Spitze von Euöba komme.

Hier gibt es Wind, ich setze das Gross und die Genua voll raus und kann segeln, nicht so schnell allerdings, aber schön.
Wie es dann nach 3-4 Std weiter nördlich geht dreht der Wind und nimmt relativ rasch zu. Auch die Wellen werden langsam höher.
Ich nehme das Gross runter und verkleinere die Genua auf ca 1/3.
Gut so, denn kaum 30 Min später, es geht oberhalb der Insel Andros in Nord-Östliche Richtung, hat es Wellen bis fast 1m und der Wind hat Böen bis 30 kt.
Ein etwas ekliges Segeln, dazu kommt dass dies die Durchfahrt der Grosschiffahrt ist, von der nördlichen Ägäis nach Piräus.
Fähren, Tanker, Frachter alles da und ich mitten drin. Aber alles geht gut und sie sind meist 1-2 sm weg von mir.
Am späteren Nachmittag wird der Wind moderater.
Ich will das Grossegel für die kommende Nacht vorbereiten, ich will es zum 2.Reff setzen (sicherheitshalber).
Wie ich schön am raufziehen bin merke ich dass es nicht weitergeht. Uff - da hat es das Stahlseil-Grossfall oberhalb der Saling vor den Mast um den Deckscheinwerfer gewickelt.
Dumm sehr Dumm... ohne Gross weiter oder versuchen das loszukriegen ?
Ich versuche (bei anständigem Wellengang) das mit schlenkern zum Lösen zu bewegen - keine Chance nichts.
Nach einer Überlegungspause dann entschieden: ich ziehe das Fall hoch, befestige unten eine Zugschnur wie ich es für die Antennen benutze und ziehe das Ganze rauf. Das wird sich, weil die Schnur leicht ist irgendwie entwickeln...
Gesagt getan, wie die Wellen deutlich nachgegeben haben dies so gemacht, und es funktionierte, kaum paar Sekunden war das Drahtseil ganz oben hat es die Schnur vom Scheinwerfer weg, von der Saling runter entwickelt.
Dann schnell das alles wieder runtergezogen, das Gross ran und das 2.Reff gesetzt.

Dann konnte ich das Gross sowie die Genua, auch gerefft ca 1/2-1/3, schön einstellen und es ging die längste Zeit mit ca 5 kt vorwärts.
Allerdings recht hart am Wind. Die Vorhersagen gabe alle Nord-West an aber Tatsache war dass es Nord-Ost war. Sehr daneben für mich.
Ich dachte schon ich müsste einen östlicheren Kurs nehmen und dann die Südspitze der Insel Khios anlaufen.
Doch wie die Zeit verrann so hat sich der Wind doch etwas zu meinen Gunsten gedreht.
Jetzt war es möglich langsam langsam nördlicher zu fahren was dann zur Durchfahrt zwischen der Insel Psara und Khios führte.
Irgendwann kurz nach dem schönen Sonnenuntergang, es war ungefähr in der Mitte der Ägäis (es hat einen Felsen mit einem Leuchtfeuer drauf - Kaloyeroi), kommt mir tatsächlich ein Segler entgegen.
Leider kann ich die Flagge nicht erkennen. Dann dunkelt es ein und ich fahre durch die recht dunkle Nacht. Der Mond ist schon da, aber noch zu klein um wirklich Licht zu geben.
Auch schön, man kann die Sterne viel besser sehen.
Es muss um die 23 Uhr gewesen sein, ich schau wieder mal intensiv rauf, ein Komet - keine Sternschnuppe - ein richtiger Komet mit einem riesenlangen Schweif. Der Schweif ein Lichtband durchsetzt mit einzelnen Lichtpunkten die sehr hell Leuchten.
Der Kometenkopf nichts Besonderes - einfach hell weiss.
Das Ganze dauerte maximal 2 Sekunden. Aber war phantastisch. (ich hatte vor ca 20 Jahren mal so was gesehen als ich von Schaffhausen Richtung Diessenhofen fuhr).

Nun musste ich wirklich das Letzte für "am Wind" rausholen um vor Khios auf ca 20° nördlich zu kommen. Es ging dann einfach nicht mehr so schnell. Aber besser als mit Motor.
Wie ich, ich fühlte es ging eine Ellenlänge, endlich an der Nord-West spitze von Khios bin, erkenne ich dass ich nicht so oben durchkomme. Was nun - motoren oder kreuzen ?
Weil es so schön ruhig war entschied ich mich fürs aufkreuzen. Ca 30 Minuten dann fast Richtung Westen gesegelt, Richtung Insel Psara. Der erreichte Winkel war ziemlich genau 90° also kein Rückwärts.
Dann sehe ich dass es nun reicht und wende zurück.
Tatsächlich es geht wunderbar.
Lesbos (ich muss zur östlich gelegenen Südspitze) kann ich nun mit einem Kurs von ca 45° ansteuern.
Langsam graut es - der Tag kündigt sich an. Dann wird es schön rot, aber bis die Sonne aufgeht wird noch fast 1 Stunde vergehen.
Und dann kommt sie um 07:10 sieht man sie erstmal und kaum 5 Min später schon voll da - noch rot.
Die Beleuchtung vor allem von Khios ist speziell. Ein dünnes Wolkenband zwischen dem Berggipfel und der Küste geben spezielle Bilder ab.
 
Ich komme langsam Lesbos nahe, dh 5-10sm. Nun gibt es wieder Verkehr. Einige Tanker von Izmir sind Richtung Ägäis unterwegs, doch sie sind alle recht weit von mir.
Dann sehe ich ein komisches Gefährt, sieht aus wie ein Rüssel seitwärts runtergeht. Er kommt recht langsam näher.
Aha ein Schleppnetz. Ich muss die Fahrt etwas verringern und falle zudem noch ab. Er geht dann ca 300m vor mir durch. Doch ich weiss nicht was der unten hat, so bleibe ich noch bis 1sm weg von seinem Wasser.
Dann weiter rüber Richtung Lesbos.

T'ja und leider geht der Wind praktisch weg. Ich lasse das Gross noch stehen um etwas Stabilität zu haben, es bring aber nur noch ca 0.1kt an Fahrt.
Bald muss ich das auch einpacken, denn es spiegelt wieder mal.
Doch bald bin ich an der Süd-Ost Spitze von Lesbos, dann gehts Nord-West rauf nach Mitilini.
Alles mit Motor. Und ich meine dass es noch etwas gegen Strom hat. Ich laufe nur ca 4 kt - normal so bis 5 kt. Nun denn da müssen wir (die Sternschnuppe und ich) noch durch.
Die ca 10 sm ziehen sich unendlich in die Länge. Ich habe Zeit das Land mit dem Feldstecher zu besichtigen - wenn das jemand sieht denkt er "Spanner".
Dann kommt der Flughafen von Mitilini und bald sehe ich die Hafeneinfahrt.

OK Funk Kanal 71 und mich anmelden. Alles klappt, wie der Helfer auf einem Steg pfeift muss ich nochmals einen Kringel drehen, denn ich sehe ihn nicht.
Dann erkannt (er sagt mir nach dem C rein) aber ich wusste nicht ob dann links oder rechts. Es war rechts.

Nach dem Festmachen gehe ich zuerst ins Panasche... alles bewegt sich. Dann kurz ins Büro zu Anastasia zur Begrüssung, die Papiere machen wir morgen, ich bin erst mal müde...
Dann in 3 Etappen geschlafen bis 09:30 ....

Und dann das was auf den letzten Bildern drunter steht.

 
 
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