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heute die Reise

oben an der Insel rechts gehts hin

ade lebloser Olymia Hafen

oberhalb Makronisi

der oberhalb Karystos zum peilen

und dann kommt Karystos in Sicht

die Leine zum Danforth Anker + Kette

ja schön hier hoffe es hält

2017 - F,I,SV,TA,HS,J3 » 23.Juli - 8.Oktober Frankreich / Italien / Griechenland

21.09.2017 Olympia Hafen Lavrion -> Karystos (Euböa) 27.7m

 Angesagt war dass am Nachmittag ab ca 14 Uhr starker Wind aufkommen sollte. Da ich Respekt vor dem habe (Wind ja aber einigermassen), hatte ich beschlossen dass ich zwischen 7-8 Uhr losgehe damit ich nicht in die ungemütliche Windphase reinkomme.

Es kommt alles anders als man denkt....
Ich bin zeitig auf und mache Frühstück. Während dem Frühstück fängt das Kühlaggregat wieder an ein und auszuschalten bis es dann richtiggehend abserbelt.....
Ich sehe sofort die Bordspannung ist zusammengebrochen.
Ich stelle den Bordakku aus.
Nach dem Morgenessen dann die Überprüfung:
1. der neue Akku ist recht warm
2. er hat nur noch 8 V Spannung
ergo - der ist kaputt !!!
Also sofort ausgebaut und dann das Wägelchen zum Transport geholt. Leider muss ich warten denn der Shop macht erst um 9 Uhr auf.- Shit denke ich noch ein Tag in der grossem Olympia (- teueren, - leblosen) Marina.
Doch ein Wunder - der Shop Betreiber kommt bereits um 08:45 nd ich steuere sofort rein.
Diesmal ist der Eigentümer dort (vorgestern nur der Angestellte). Ich erkläre und er sagt sofort OK, wir haben keine solchen Akku mehr da. Wollen Sie einen anderen oder einfach das Geld zurück. Ich hatte schon ausgemessen was ich alles an Massen einbauen kann. Die grösseren Akkus sind dann aber doch etwas gross....so entscheide ich mich für einen 80Ah der etwas kleiner ist. Den messe ich aber noch im Laden aus. Der Chef berechnet, es kommt eine Gutschrift und eine neue Rechnung und die Differenz bekomme ich ausbezahlt.
Zurück zum Schiff, Akku eingebaut, er lädt und hatte 12.4 Volt. OK denke ich.
also alles verräumt bereitgemacht und dann bin ich ab.
So kam ich doch noch recht zeitig weg.... also Tag nicht verloren ... und 50 EUROS dazu.

Es geht raus, sofort Genua raus und sie zieht,
es ist eine Freude, also Motor aus und ich segle wieder mal.
Mit der Genua allein schaffe ich deutlich über 6 kt schätze ich (es sind dann gemessen 7.3 gewesen).
Das Gross will ich nicht auch noch hochziehen, zu faul und wenns so schön Wind hat hätte ich bald Stress zum bedienen beider Segel.

Die Faulheit wurde denn auch bald belohnt (einmal mehr), denn nach einiger Zeit nimmt der Wind rasch zu und ist dann plötzlich um die 25 kt mit Böen bis 30 kt. Weil die achterlichen Wellen teilweise so hoch sind spritzen die Wellenkämme ins Cockpit. Das ist unangenehm und ich reffe die Genua auf ca 1/3.
Ich laufe kaum langsamer gefühlsmässig aber es wird entspannter. Den Autopiloten habe ausgeschaltet, er kommt mit dem schlingern des Schiffs, durch die Wellen die mich drehen und das Schiff anluven lassen, nicht mit. Handsteuerung bringt denn auch mehr Ruhe und mehr Geschwindigkeit.
Das geht über eine Stunde so, das konzentrieren auf die Wellen, damit man schon das Ruder richtig hat wenn die Welle kommt, erfordert grosse Aufmerksamkeit und macht entsprechend müde.
Doch es flaut dann wieder ab auf ca 15 kt und ich bin wieder entlastet.

So ca 6 sm vor Karystos gibt der Wind noch mehr ab und es geht nur noch mit 1-2 kt vorwärts, ok Motorhilfe wie schon oft.
Doch wie ich in den Golf reinkomme ist der Wind schön bei 15 kt und sehr konstant, da gehts wieder ohne Motor.
Es sind auch noch 2 andere Segler die hart am Wind mir entgegenkommen, 2 Deutsche kommen da raus.

Im Golf von Karystos liegt ein grosses Kriegsschiff vor Anker, direkt vor dem Hafen. Man muss dieses am Bug umrunden. Ich mache dies in einem ca 50-100 m Abstand. Wie ich direkt vor dem Bug bin, gibt es eine Lautsprecherdurchsage...auf Griechisch, anscheinend bin ich ihm zu nah.
Nun denn ich winke, er wird wohl sehen dass ich ein "Neutraler" bin.
Kurz vor der Hafeneinfhrt nehme ich die Genua rein.

Ich werde zuerst erkunden was Sache ist im Hafen.
So drehe ich meine Erkundungskringel und erkenne wohin ich will, dass man mit Bug/Heckanker anlegen muss.
ich hatte schon einige Gedanken darüber gemacht wie das alleine zu handeln ist und mir eine Taktik ausgedacht.
In Lavrion habe ich dann den Danforth Anker vorbereitet und aufgestützt an der Davis Befestigung an der Reeling Stb festgemacht.
so musste ich ihn nur lösen und ihn an die Reeling im Cockpitbereich fixieren. So konnte ich ihn einfach rauslassen und die vorbereitete fixierte Leine nachgeben während ich anfahre.
Und genau so hat es funktioniert:
etwas schräge - nicht vom Lee - sondern vom Luv her (ich muss den Anker ja etwas im Luv setzen) fahr ich an. Bei etwa 15-20 m Distanz zum Kai stoppe ich fast auf, lasse ich den Anker langsam runter, merke wie der unten aufliegt und steuere ind die Bucht rein. Das Ankerseil immer in einer Hand unter etwas Zug damit zuerst die ca 5m Kette und dann das Tau schön gerade ausliegt.
Ich merke wie der Anker schön zieht, fast am Kai belege ich ihn auf die Seitenklampe, gebe Gas um zum Kai zu gelangen.
dann bin ich dran und gehe nach vorne um mit dem Tau an Land zu gehen. Es zieht mich jedoch langsam zurück. Ich müsste noch etwas mehr Schub geben, dann ginge es, doch der Nachbar ist eben auf dem Kai und nimmt das zugeworfene Tau (nun etwa 2m) ab, gibt es zurück, nimmt das Lee Tau, ich belege das Luv Tau und dann kommt das Lee zurück.
Dann die richtige Distanz zum Kai eingestellt und ich liege...
Nachher das Ankerseil nach hinten genommen, mit ziehen geprüft ob der Anker auch hält, ja was man ziet ist Seilspannung man fühlt dies, also belegen und das wars dann.
Der Seitenwind versucht mich zum Nachbarn zu drücken, wenn dies gegen 20kt geht dann drückt es mich soweit dass ich am Heck seinen grossen kugelfänger berühre, aber ohne wirklich richtigen Druck.
also ok alles.

Die Deutschen die nach mir in den Hafen reinfuhren, dann aber zuerst angelegt hatten weil sie zu dritt sind und das anscheinend schon kannten waren praktisch mit mir fertig.
Sie haben sich lobend über mich ausgelassen. Sie hätten noch untereinander gesprochen, "der ist allein, wie macht er dies wohl?". Demnach wurde ich gut beobachtet.
Ich hätte das Manöver absolut perfekt gemacht, lobten sie mich (wenn die wüssten dass die das Erste mal war und welches Lampenfieber ich hatte...)
 


Dann zu den Versorgungssäulen am Kai. Mit einer Wertkarte. Von den Nachbarn weiss niemand wor die zu haben ist. In der Taverne vis à vis verweist mich das Girl an die Hafenpolizei und sagt mir auch woe ich die etwa finde.
Beim Kiosk an der Ecke frage ich dann nochmals wo die Hafenpolizei sei weil ich eine Elektro Karte kaufen möchte. Sie weiss es nicht (!). Also paar Meter weiter kommt grad eine Dame aus einer Taverne ich frage sie und sie fürht mich zum Eingang wo ich dann in den 2. Stock müsse.
Nun wie werden hier die Stockwerke gezählt, ich nehme mal an die Böden werden gezählt, also EG=1.Boden 1.OG=2.Boden.
Das stellt sich aber als Irrtum heraus, denn ie ich durch die Türe eintrete, befinde ich mich in einer Schule in de gerade Unterricht stattfindet.
Die Lehrerin, erstaunt über den unerwarteten Besuch erfragt mein Begehren. Die (alles Schülerinnen) kichern und nehmen sofort ein Blick auf ihr Handy (!!!) (mir sehr aufgefallen). OK was ich suche ist ein Stockwerk höher.
Ja oben gibt es eine Gittertüre, das muss Polizei sein, die wissen ja dass man sich vergittern muss wenn man Schiss hat...
Drin typisches Beamten Büro einer mediteranen Berhörde. Ein Dame die reinigt hilft mir dann, zusammen auf dem Balkon zeigt sie mir wo die Karte zu kaufen ist - wo ? an dem Kiosk wo ich gefragt habe....Sie nimmt ihr Handy und ruft den Kiosk an und meldet mich schon mal an. Uff Sevice!
Am Kiosk dann für 12€ diese Karte bekommen. Ich lese hinten darauf dass man diese in 9 verschiedenen Häfen benutzen kann. Da es kein Depot gibt werde ich sie vorerst behalten.

An der Säule die direkt vor meinem Boot steht ist alles besetzt, dh die 32A ECC sind frei, aber einen solchen Adapter habe ich nicht. Also mit Kabeltrommel ca 30m weiter. Die Karte wird angenommen, der Wert auf den Elektroanschluss gebucht. Doch negativ, kein Strom. Ich lade das Guthaben wieder zurück (ja das funktioniert tatsächlich) und lasse das auf den anderen Anschluss laden. Doch auch hier kein Strom. Also wieder zurückladen und dann erkunden was zu tun ist.
Wie ich zurückkomme ist das Schweizer Boot neben mir (eine 2 Mast Stahlyacht) belebt. Ich spreche ihn an und er gibt mir auf französisch Antwort. Es ist Jean, Franzose wohnt in Frankreich in der Nähe von Genf. Wir unterhalten uns..und ich frage warum denn eine Schweizer Flagge. Er meint er liebe die Schweiz (er arbeitet auch in Genf) und die sei nicht so häufig anzutreffen - ja das ist wahr.
er hat einen Adapter von 32A auf 16A ECC und er leiht mir den aus.
Dann schreite ich zum Panaschee, in der Taverne vis à vis. Wie das verköstigt ist frage ich wo es einen Elektroladen gibt. Ich möchte einen 32A Stecker und eine 16A Kupplung kaufen denn dieses Problem hatte ich schon einige male, dass die 16A alle besetzt sind und nur die 32A noch wei waren (die brauchts für diejenigen die viel Strom brauchen, also gröbere Yachten mit Klimaanlage).
Das Girl holt den Chef und er ruft den Elektriker an, der sei in 10Min hier.
Und tatsächlich kaum 10Min und er fährt vor, steigt mit seiner Tochter aus. Nach der Begrüssung (auf Griechisch) gehts dann aber englisch weiter, dazu hat er die Tochter mitgenommen. Wir sehen das an und ich glaube er versteht es.
Sie sagt in 15 Min kommen sie wieder mit dem Material.
Und wieder keine 15 Min fahren sie wieder vor, zeigen die Kupplung und den Stecker die richtig sind. Nun bin ich gespannt was das kostet. 15E ich glaub es nicht..... (der Franzose der mir beim Anlegen geholfen hat, kaufte so was in einem Yacht-Shop - 85 EUROS hätte er dafür bezahlt (!)

Dann hole ich Werkzeug und mache mir den Adapter. Dann zum Kasten umgesteckt und den geliehenen zurückgegeben.
Da sind Deutsche am händeln mit ihrem Adapter. Hin un her "hat es jetz strom? - Nein tönts aus dem Schiff etc pp.
Ich sehe den 32A Stecker an, oh die Stifte sind ja lose drin die können keinen Kontakt machen. Der eine ist Maschinenbau Ingenieur und sieht das auch.
Ich nehme den Stecker auseinander, der ist an sich ok nur der ist nicht richtig zusammengebaut. Wir müssen 3 Anläufe nehmen bis wir den Stecker richtig (im Sinne des Erfinders) zusammen haben dass die Steckerstifte auch fest sind.
Der Ing. erklärt mir dass das in einem Hafen ein griechischer Elektriker schon gemacht hätte, dann hätts funktioniert aber beim ächsten schon wieder nicht. (ja wenn man die Stifte einfach nur rauszieht gehts einmal aber nachher werden sie ringestossen und dann ist wieder Ende.
Jedenfalls wir haben paar mal ein udn ausgesteckt - sie waren fix.
OK dafür gabs dann zusammen ein Bierchen ...


Nach dem kleinen Nachtessen in der Taverne vis à vis ein kleiner Spaziergang. Halt dort wo es Süsses gibt. Zusammen bringen wir es hin dass ich ein Merenges-Glace im Becher bekomme. Was Rahm ist .. hm das war schwierig zu erklären. Der Deutsche (er spricht auch franz.) der auch reinkam wusste es auch nicht, nicht einmal was es auf franz.heisst. Ich musste auch etwas im Hirn graben - "Creme Chantily".
Mit viel Gebärdensprache hat die Bedienung dann das verststanden, leider habe ich dann das griechische Wort nicht aufgeschrieben.

 
Heute werde ich zuerst mal staubsaugen und dann gibt es sicher einen längeren Entdeckungs Spaziergang.
Dann will ich sehen wie ich weiterkomme. Es sind, könnte ich optimal segeln, nur noch 120sm bis Mytilini. Doch es gibt Nordwind (Meltemi) der dies verhindert.
Vermutlich kann ich nicht Nord-östlich zur Insel Psara (nur 70sm) - zu viel Wind aus Nord-NordOst) sondern muss östlicher (fast 90°) zur Insel Khios und im Süden nach Komi (ca 80sm), denke ich. Dann im Osten der Küste lang nach Norden (ca 25sm) und von dort dann nach Lesbos (ca 25sm). Das ist dann relativ nahe der Türkischen Grenze nach. Von Khios zur Türkischen Küste sind es an der engesten Stelle nur 3sm. ich bleibe aber sicher immer in griechischen Gewässern.

 

Ach ich habe ja einen ganzen Roman geschrieben ......nun man erlebt halt einiges
 

 
 
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