Log #8 vom 4.8.2014 von Odden nach Hundested

Tatsächlich wie vorausgesagt am frühen morgen regnet es und dann gibts Gewitter. Doch um ca 11 Uhr fängts an aufzuhellen. Ich schau nochmals das Wetterradar und breche kurz nach 12 Uhr auf. Es regenet noch ganz fein und ich lasse die Kuchenbude mal angeschnallt. Auch die Regenjacke benutze ich nun zum ersten mal. Sie wird aber kaum nass...

Die paar Meilen (ca 15) werden doch zu schaffen sein, wenn auch nicht guter Wind angesagt ist. Doch ich sehe schnell ein dass ich ohne Motor nicht weiterkomme.

Es hat Wind zwischen 5-10 kt, es hat aber auch Wellen. Wellen die so ecklig schräg von hinten kommen. Ich versuche eine Zeitlang dem AutoPiloten die Arbeit zu überlassen. Doch der kann rudern so viel er will immer wieder kommt man schräg und die Krängung ist fürchterlich. Dann scherbelts und klappert es unten.
Also ich muss von Hand steuern.

Der Kurs geht ziemlich genau nach Osten. Ein anderer der kurz nach mir aus dem Hafen raus ist hat beide Segel gesetzt und fährt mit Motoer. Klar ist er schneller. Ich sehe aber dass er auch Probleme mit dem Schaukeln hat und er verkleinert das Grossegel auf minimal. - ok dann liege ich nicht falsch.

na ja - wenns auch nur 3 1/2 Std geht - die ganze Zeit die Wellen rauf und runter und sehen dass man nicht quer kommt, strengt auch an.

 

Vor Hundested dann einige Untiefen aber alles ist betonnt und das Navionics sehe ich ist recht genau. Ich fahre gene mit dem, konsultiere aber zwischendurch die Karte und selbstverständlich die Seezeichen.

Wie ich dann südöstlich nach Hundested einbiege zieht die Genua richtig an. Sofort Motor aus und mit der Genua bis kurz vor den Hafen.

 

Wie ich in die Hafeneinfahrt rein will kommt grad die Fähre raus. Die Einfahrt ist aber weit genug und die Fähre hält sich auch rechts - so ich auch und wir kreuzen mit einem abstand von ca 10m - und er schaut  oben raus und winkt. Ich bin sofort als ich ihn gesehen habe ganz rechts am Rand nach gefahren, und erst als ich gesehen habe dass genug Platz ist wirklich in die Einfahrt, das wurde anscheinend goutiert.

 

Dann kreuz und quer durch den Hafen auf der Suche... aha da hats einen - ich fahre gaaanz langsam und siehe da, wiederum ca 10cm zu schmal. Ich fahre raus und tuckere umher.

Da pfeift einer auf einem Steg und winkt. Aha keine Box diesmal - seitwärts. Ja zwischen 2 Booten durch und zuhinterst rechts kann ich seitwärts anlegen.  Guter Platz - aber wie kriege ich das Boot wieder raus ?? Rückwärts mit je 50cm Abstand von anderen Booten ???

Mein Nachbar fährt am nächsten Morgen weg - rückwärts, aber beide Seiten müssen etwas helfen. Wie der Platz frei ist kann ich mein Boot wenden - von Hand - nun stehe ich in Ausfahrtrichtung.

 

Heute am 6. gabs was Interessantes (wie jeden Tag):
ein Schlepper (oder sagt man Stosser ?) wird mit seinem Lastschiff ins Trockendock geslippt. Das Lastschiff zuerst das hat ca 60t. Dann den Schlepper ca 50t. Der fährt auf den Slipwagen im Wasser und wird dann mit einer Winde über die Schräge auf Schienen auf dem Rollbock an Land gezogen.  Oben auf der Ebene gehts dann auf eine in 90° gewinkelte Rollanlage mit vielen Stumpfgeleisen. Die Seitwärtsbewegung wird mit einem Hubstapler bewerkstelligt. In das Stumpfgeleise wird dann wieder per Seilwinde gezogen. Dann wird von Hand mit 2 Hydraulikpressen das Schiff etwas angehoben und unterstellt. Dann wird der Rollbock wieder weggezogen. 

Auf dem Stupfgeleise nebenan wird ein Holzboot restauriert. Der Schreiner bohrt 60mm Löcher vorne und hinten an der Unterseite und lässt (sehr) viel Wasser ab. Der 2. erklärt mir alles. Das sei Regenwassser, das Schiff selbst ist dicht. Es ist 1948 gebaut und seit 10 Jahren nicht mehr aus dem Wasser gekommen. Aber immer dicht gewesen. Es sind einige Planken vor allem der Wasserlinie entlang und oberhalb die sie nun wechseln müssen. Darunter wird nur mit dem 3-Eckschaber gesäubert ggf neu genagelt und dann gestrichen.

Im vorderen Teil des Schiffes hat es an der Unterseite auf einer Länge von ca 150 cm Löcher. Er erklärt mir dass im Schiff ein Bassin ist für die Fische die man daraus frisch verkauft hat. Und Aale seien automatisch da reingekommen und man hätte sie nur mit der Hand nehmen können. Auch hätte es immer frische Muscheln drin gehabt, wie in einer Zucht .
Die Ruderanlage ist auch sehenswert. Es wird so viel belassen wie es geht. Selbst die Schleifspuren der Netztaue an den Seitenwänden werden nicht eliminiert. Er muss es so machen dass es in Ordnung ist innen und aussen. Und dann mit dem Eigner zusammen macht er den Innenausbau.

 

Ich habe noch einen Kasten im Heck steuerboards zu machen. Ich darf zu ihm mit meinen Holzplatten, er schneidet sie mir zu auf seiner Bandsäge wie ich sie angezeichnet habe. So habe ich die Chance mal meine Küche aufräumen zu können, vorausgesetzt ich bringe den Kasten fertig bis mitte nächster Woche..

 

Hundestead

Wenn ich schon den ALDI von meinem Boot aus sehen kann dann will ich den heutigen Einkauf auch dokumentieren. Die Dusche ist im gleichen Haus im UG da bietet sich das ja förmlich an.

Der Text zu den Bildern nach dem Brot geht unten weiter -> Erlebnisse in Hundested

ALDI Einkauf am 6.8.2014  Hundested
Zigaretten Tabak 35gr kr 46 = 7.95
Eier 15 Stk kr 21,50 = 3.54
Fruchtgrütze 1 Ltr kr 14,95 = 2.46
Senf im Glas 350gr kr 5.95 = 0.98
Grüne Oliven 370ml kr 13.95 = 2.30
Danbo Hart-Käse 770gr kr 55.87 = 9.21
Lammsteaks 400gr kr 59,95 = 9.89
Roggenmehl 1 kg 9,95 = 1.64
Etui mit Schreibwaren 47,95 = 7.91
8 Würstchen (Wienerli) kr 29,95 = 4.94
Danblue Schimmelkäse 150gr kr 10,95 = 1.80
KochSet (Schaufel Kellen) kr 29,95 = 4.94
Moser Roth Schoggi 125gr kr 14,95 = 2.46
Guezli mit Schoko 300 gr kr 9,95 = 1.64
Guezli Hafer 400 gr kr 5,50 = 0.90
BreadBurn Aepfel 1 kg kr 15,00 = 2,47
Butter 125 gr kr 10,95 = 1.80 (in Odden im Coop war er 1.78)
Kaugummi kr 9,95 = 1.64
Marmelade 400gr kr 9,95 = 1.64

 

Roggenbrot
Ich hatte jaa bei ALDI auch Roggenmehl gekauft. Was ich nicht gewusst hatte dass man normalerweise für ein Roggenbrot einen sauren Vorteig machen muss.
Nun ich habe ein Rezept gefunden mit dem es ohne geht, allerdings muss dann mit Weizen gemischt werden.

Das Rezept:
250 gr Roggenmehl
250 gr Weizenmehl
1/2 Päcken Trockenhefe (od 1/2 Würfel Frischhefe)
1 Prise Salz (ich habe eher 2-3 Prisen genommen und hätte lieber noch mehr genommen, siehe unten)
3 dl lauwarmes Wasser
1 Esslöffel Honig

Zubereitung:
Den Honig, Salz und die Hefe im lauwarmen Wasser anrühren und etwas stehen lassen.
Das Roggen und Weizenmehl mischen.
Die Flüssigkeit dazugeben. Mischen und kneten (ich habs in der Teigschüttler Schüssel gemacht, nur am Schluss noch gut durchgeknetet).
Die Konsistenz war perfekt mit den Mengen.
Dann gehen lassen (ich habe es gegen 1 Std)
Backofen vorheizen gegen 200° (ich weiss nicht wieviel meiner im Boot hat)
Teig oben einschneiden mit Wasser bestreichen und in die Röhre damit.
Dazu ein kleines Gefäss mit Wasser in den Ofen stellen.
Nach ca 20 Min habe ich wieder mit Wasser bepinselt.
Backzeit bei mir war ca 40 Min.

Ergebnis: Der Boden ist eher etwas fest geworden, wird aber mehr beim Backofen liegen, denn oben und drinnen ist es perfekt.
Geschmacklich: man spürt einen Touch vom Honig. 
Perfektionierung: meiner Ansicht nach mehr Salz rein. Allein zu essen ist mir nicht rassig genug, mit Butter ist es OK.

(ich habe noch gedacht - das ist aber wenig Salz und habe 2-3 Prisen genommen - nächstes Mal nehm ich einen Teelöffel)

 

Erlebnisse in Hundested

Im Hafen hat es eine Plattform knapp über dem Wasser. 2 kleine Bassins darin. An den Tischen zeigen und erklären 2 Meeresbiologen (auch mit Mikroskop) die Lebewesen, die auch die Kinder fangen. Es hat da Seesterne, Fische und natürlich Krabben und nochmals Krabben....

Die Kinder (und auch Erwachsene) halten eine Rute mit einer Wäscheklammer an der ein Stück Fisch gelemmt ist ins Wasser auf den Grund. Sobal eine Krabbe anbeisst wird sie hochgezogen und mit dem Netz ins Bassin gebracht. Die Kunder spielen dann mit den Krabben und Seesternen. Mit den Händen - sie lernen auch die Krabben richtig anzufassen.

Zu guter letzt hat es da Rutschbahnen und damit werden die Tiere wieder ins Wasser gelassen, spätestens wenn die Biologen Feierabend machen. Alle Kinder haben richtigen Plausch daran, auch grad bei meinem Boot kommen immer wieder Kinder viele mit Grosseltern und fangen Krabben. 

 

Wie ich da so geschlendert bin, eben hinten nicht wo die Touristen gehen, habe ich zum 2.Mal eine offene Türe gesehen. Und diesmal ist einer drin den ich von der Schreinerei und Slipanlage "kenne" und der auch paar mal beim Boot vorbei kam und gesehen hat wie ich den Kasten gemacht habe, er arbeitet für den hafen. Ich schau zur Türe rein und sage Grüezi und Heji. Kurzum sitze ich natürlich und die Plauderei geht los und weiteres ... Tuborg sage ich nur - das war dann am Donnerstag Abend, ich konnte gut schlafen.

 

Da ja alte Instrumente, Funkgeräte und allerlei Utensilien hier gesammelt werden, verspreche ich meine beiden alten Instrumente vom Boot zu bringen.

Und um 11 Uhr am Freitag nach ALDI und Duschen bringe ich diese hierher. Flemming bietet mir ein Bier an aber ich will noch Sachen erledigen - sonst artet das aus wie gestern Abend..... Ich mache dann aber ein paar Fotos und kann es nicht verkneifen den Tranceiver zu begutachten. Ich frage Flemming ob ich da reinsehen darf. Ich öffne ihn und mach ein Foto vom Innenleben.

Der Tranceiver ist ein Sende- Empfänger für Seefunk anno dazumal. Frequenzbereich 170 kHz - 3500 kHz. Leistung dürfte ca 20 W gewesen sein.

Das Gerät kann man auch zur Funkpeilung umschalten, man konnte damit und mit der zu  drehenden Antenne Funksignale peilen und somit den Standort ermitteln. Das war als es noch kein Radar gab die einzige Möglichkeit zB im Nebel sich zurechtzufinden.

Flemmings "Fotoraum" zeigt viele Fotos und kleine Utensilien von seinem ehemaligen Fischerdasein. Er war der grösste und angesehndste Fischer in Hundested. 

Aber am Abend gehe ich dann nach dem Nachtessen auswärts (Fis Frikadeller) dorthin. Ja wieder eine Runde.

 

Thommy ist da Flemming und seine Frau, dann der Bruder von Thommy mit Frau und sonst noch 2 Männer.
Schade kann Flemming nur dänisch, aber Thommy und die Frau seines Bruder kann englisch. Thommy geht bald aber wir reden zusammen weiter - alles mögliche. Heute waren es nur 3 Dosen Bier....ich habe dann einen Karton spendiert.

Nordernaes hiess sein altes Boot, und jetzt hat er wieder eines mit demselben Namen viel kleiner, ich habe das gesehen im Hafen und darnach gefragt. Er sagt ich kann mit ihm mal rausfahren, oder das Boot mal haben wenn ich will, aber fischen tut er nicht mehr.

 

Thommys Bruder mit Frau wollen mich noch zu Boot begleiten. Beide mit dem Cycle ich zu Fuss. Wir treffen auf einen jungen Mann auf einem Segawy. Die Frau von Thommys Bruder kennt ihn, er stoppt und sie reden. Dann versucht sie mit dem Segaway zu fahren, der junge Mann hilft, da sie etwas Angst hat. Dann fragt er ob ich auch will - klaro will ich probieren. 1 m hilft er mir dann kann ich selber fahren, vor- rückwärts eine Strecke und paar Kurfen - langsam, klar aber ich habe das Gefühl und die Balance sofort entwickelt. OK das könnten wir diesem Fall auch.

Dann begleiten sie mich bis zum Boot und schauen rein - mit Bewunderung und Fragen.

Flemming hat gesagt ich solle wieder nach Hundested kommen, mit Freunden oder Schwager ich sei immer willkommen. Danke Flemming - denn ich hörte dass da nicht alle willkommen seien.

 

 

 

 

 

Funkkontakte (QSO's) aus Hundested

CW (Morsen) = Slowenien, Schweden